Unsere Traubensorten

Seit 140 Jahren pflanzt unsere Familie Reben an und produziert aus diversen Traubensorten unterschiedliche Weine. Und seit vielen Jahren setzen wir auch auf schädlings- und pilzresistente Rebsorten, auf unsere 4 Hektaren setzen wir auf eine natürliche und umweltschonende Bewirtschaftung. Neben klassischen Rebsorten haben wir neue und ungewöhnliche Rebsorten wie den Regent oder Solaris. Als Eigenkelterer liegt vom Pflanzen der Rebstöcke bis zur Abfüllung in die Flasche alles in eigener Hand, was Kreativität und Persönlichkeit zulässt.

Müller Thurgau (RxS)

Müller Thurgau (früher auch Riesling x Silvaner) ist eine Rebenzüchtung von Professor Hermann Müller (Thurgau) aus dem Jahre 1882.

Früher ging man davon aus, dass Müller Thurgau eine Kreuzung zwischen Riesling und Silvaner ist.
Heute weiss man, das Silvaner als Vatersorte auszuschliessen ist – Auch bei den Reben gibt’s Vaterschaftstests….
Vermutlich ist eine Unterart des Gutedels (Madeleine Royal) der Vater.
Die ganze – amüsante – Geschichte wäre hier viel zu lang, aber wenn sie sich dafür interessieren, erzähle ich sie ihnen gerne einmal persönlich…

Im Anbau ist Müller Thurgau anspruchslos!

Die Weine bestechen durch ein ausgeprägtes und angenehmes Muskataroma. Mit ihrer jugendlichen Frische passen sie ausgezeichnet zu einem Aperitif, zu Fisch oder ganz einfach in eine fröhliche Runde.

TraubensortenSolaris

Solaris ist eine weisse Kreuzung zwischen Merzling (Seyve-Villard 5-276 x „Riesling x Ruländer“) und Gm 6493 (Saperavi severnyi x Muscat Ottonel) aus dem Jahre 1975.

Solaris ist eine pilzwiderstandsfähige Rebe, sie wird bei uns ohne Pflanzenschutzbehandlung angebaut.

Die Besonderheit der Sorte Solaris ist die sehr frühe Reife und die sehr hohe Zuckerkonzentration der Moste. Oft erreicht Solaris schon in den ersten Septembertagen über 100° Oechsle.

Die Weine besitzen eine sorteneigene, angenehme Bouquetprägung und präsentieren sich oft mächtig mit einer angenehmen Restsüsse.

Hier gehören wir zu den allerersten in der Schweiz, wir haben die Sorte im 2001 gepflanzt. In Zusammenarbeit mit dem Rebenzüchter, dem Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg führen wir einen Standortversuch durch.

Pinot Noir (Blauburgunder)

Der Blauburgunder, auch Pinot Noir oder Spätburgunder, zählt zu den ältesten Kulturreben der Menschheit.

Vermutlich kommt diese Sorte ursprünglich aus dem Niltal. Phönizier, Griechen und Römer haben sie in Europa verbreitet. Im Burgund kann der Anbau des Blauburgunders bis ins 4. Jahrhundert zurückverfolgt werden.

Blauburgunder gilt als Diva unter den Rebsorten. Kaum eine Sorte verlangt, vor allem im Keller, so viel Fingerspitzengefühl…

Granoir

Garanoir ist eine Kreuzung zwischen Gamay (Französische Rotweinsorte) und Reichensteiner (Weisse Neuzüchtung der Forschungsanstalt Geissenhein/D)
Sie wurde 1970 von der Westschweizer Forschungsanstalt in Changins gezüchtet.

Diese frühreife Rotweinsorte ist beinahe resistent gegen Fäulnis.
Wir können diese Trauben, egal ob in guten oder schlechten Jahren, an den Stöcken hängen lassen, bis sie den perfekten Reifegrad erreicht haben.
Garanoir ist sehr fruchtbar.

Wir gehören zu den ersten, auserlesenen Betrieben, die diese Sorte im Standortversuch anbauen durften.
Garanoir ist in der Ostschweiz mittlerweile die am dritthäufigsten angebaute Rotweinsorte.

Die Weine werden kräftig rot in der Farbe, sind fruchtig und gehaltvoll, und sehr geschmeidig im Abgang. Sie erinnern oft an südländische Gewächse.

Regent

Die Rotweinsorte Regent ist aus einer Kreuzung zwischen Diana (Silvaner X Müller-Thurgau) und Chambursin aus dem Jahre 1967 entstanden.
Die gute Resistenz gegenüber den wichtigsten weinbaulichen Pilzkrankheiten, dem echten und dem falschen Mehltau, ermöglicht uns eine deutliche Reduzierung der Pflanzenschutzmittel.

Regent ist in der Ostschweiz – deutlich hinter Blauburgunder – die zweithäufigste Rotweinsorte.

1993 pflanzten wir ein erstes, kleines Rebstück mit Regent. Bis 2001 wurde diese Parzelle laufend vergrössert.

Die Weine sind sehr farbintensiv, mit viel Körper und ausgeprägter Tanninstruktur und erinnern oft an Südländische Rotweine.

Dornfelder

Dornfelder ist eine Züchtung der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg (D) zwischen Helfensteiner (Frühburgunder x Trollinger) und Heroldrebe (Portugieser x Limberger) aus dem Jahre 1955.

Dornfelder ist im Anbau absolut problemlos, stellt uns aber jedes Jahr bei der Ertragsregulierung vor grosse Probleme. Sie hat ein sehr hohes Ertragspotential, oft hat ein einzelner Trieb bis zu vier riesige Trauben. In fruchtbaren Jahren kann es vorkommen, das wir pro Trieb nur eine halbe Traube stehen lassen, also etwa 80% der Trauben kurz vor der Reife abschneiden – Qualität beginnt im Rebberg….

Die Weine verwenden wir für den Dion, unsere Assemblage.

Die Weine haben eine auffallend dunkelrote Farbe, eine attraktive würzige Frucht und einen stoffigen, samtig-weichen Körper.Gewächse.

Cabernet Dorsa

Unsere neuste Entdeckung ist Cabernet Dorsa.
Wir haben im Frühjahr 2002 eine Rebparzelle dieser Weinsberger (D) Neuzüchtung (Dornfelder x Cabernet Sauvignon) gepflanzt.

Wir haben 3 Jahre später unsere erste kleine Ernte erhalten. Das Resultat überwältigt uns! Wir haben noch mehr Cabernet Dorsa gepflanzt, der Wein macht den grössten Anteil in unserer Assemblage – Dion – aus.

Die Weine sind farbintensiv, haben ein schönes Fruchtspiel mit deutlichen Kirscharomen im Bouquet. Sie sind ausgewogen, haben einen kräftigen Körper, manchmal ein wenig Gerbstoffbetont, und sind sehr anhaltend im Abgang.

Dakapo

Dakapo ist eine Neuzüchtung (Deckrot x Portugieser) aus dem Jahre 1972 der Forschungsanstalt Geisenheim (D).

Wir haben nur ein kleines Stück Dakapo, gedacht ist sie als Bestandteil eines Cuvée. Auffallend ist die dunkle Farbe. Wer einmal durch unseren Rebberg spaziert, erkennt diese Reben auch am auffälligen und schönen roten Laub im Spätsommer und Herbst.

Die Weine sind sehr dunkel, gehaltvoll und kräftig, aber eher neutral. Einem Cuvée gibt dieser Wein eine sehr intensive Farbe und unterstützt mit seinem Gehalt und neutralen Charakter verschiedene Aromen.